maë schwinghammer

poesie prosa und dramatik

Covids Metamorphosen

lyrikdebüt

Cover Covids Metamorphosen Mae Schwinghammer

Manche finden sich nur dieses eine mal verwandelt, andere viele male, und erstmals denke ich verwandlung als mögliche form des seins. Wie mestra stehe ich am ufer, die zehen in den kies gegraben, und entgegne allen, die mir begegnen: Ich versichere dir, dass schon seit geraumer zeit hier kein mann, keine frau mehr stand.

 

Doch was verweile ich hier?

 

Die zahl meiner gestalten ist unbegrenzt, ich mache mich auf, als schlange, als stier und stute, als käfer wie elster, und ich könnte mehr noch auflisten, allein ich will nicht vorausdenken, welche verwandlungen mir noch bevorstehen. Erst seufze ich, dann jauchze ich vor freude.

725 – 884: Fames & Mestra

Maë Schwinghammers Lyrikdebüt Covids Metamorphosen widmet sich den Transformationen, die aktuell in Zeiten einer globalen Pandemie stattfinden – Momente des Rückzugs, der Einsamkeit, neue soziale Abläufe und Choreographien, die durch die Maßnahmen zur Eindämmung erforderlich wurden.

Ovids Epos dient dabei als programmatischer Ansatz: Durch das Festschreiben aktueller Entwicklungen werden seine Metamorphosen neu verhandelt, dabei aber Potenziale und Räume aufgezeigt, in denen Verwandlungen, Änderungen, gesellschaftliche
Transformationen denkbar sind.

Themenkomplexe wie Familie, Vaterbeziehung, toxische Männlichkeit, aber auch Konsumkritik und Klimawandel fließen unterschwellig ein. Auf der individuellen Ebene des lyrischen Ichs geht es um die Erfahrung, mitten in einer globalen Pandemie die eigene Geschlechtsidentität zu hinterfragen, eine Namensänderung zu erwirken und sich aus einer binär-geordneten Welt hinaus in eine nichtbinäre Auffassung derselben zu wandeln.

Mae Schwinghammer

Maë Schwinghammer

Covids Metamorphosen

Lyrik

96 S. 17×24. Hardcover

€ 18,-

März 2022

ISBN 978-3-903110-82-3